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Der neue Modus braucht Zeit

«Fussball ist die Sportart Nummer 1 in der Schweiz», sagte Claudius Schäfer am Donnerstag, 22. Juni, zu Beginn seines Auftritts im HDW Business Club. Die Liga verzeichnete in der abgelaufenen Saison einen neuen Rekord an Matchbesuchern – der Schnitt betrug rund 13'000 Zuschauer. Umso erfreuter war Schäfer, dass auch ein paar Saisonkarten-Besitzer des FCB unter den Zuhörern waren.

Die starke Verwurzelung verschiedener Klubs in ihrer Region ist eine der Stärken der SFL. Schäfer benannte aber auch die Schwächen: «Heterogene Strukturen durch Sprachgrenzen» und den «Föderalismus». Zudem sei der Medien- und Sponsoringmarkt in der Schweiz klein. Die Liga will dies unter anderem mit attraktiven Wettbewerben und sportlichem Erfolg wettmachen.

Dass der sportliche Erfolg im internationalen Kontext immer schwieriger wird, zeigt sich in Bezug auf die Einnahmen der Clubs. In der Schweiz beliefen sich die Gesamteinnahmen der Vereine im Geschäftsjahr 2020 auf 192 Millionen Euro. Gegenüber England (5,2 Milliarden), Spanien (3,3 Milliarden), Italien (2,1 Milliarden) sind die Spiesse ungleich lang. «Umso erfreulicher darum die Halbfinal-Qualifikation des FCB in der Conference League», betonte Schäfer. Er hofft, dass in der kommenden Saison auch weitere Clubs die nötigen Punkte einfahren.

Neue Ära beginnt

Am Wochenende vom 22. und 23. Juli 2023 beginnt in der Credit Suisse Super League (CSSL) eine neue Ära. Die höchste Schweizer Spielklasse wird auf 12 Klubs aufgestockt und es wird ein neuer, zweistufiger Modus eingeführt. Die Klubs werden in der Saison 2023/2024 in den ersten 33 Runden drei Mal gegeneinander antreten. Für die letzten 5 Meisterschaftsrunden wird die Tabelle in der Mitte geteilt und die Klubs auf den Rängen 1-6 und 7-12 treffen erneut einmal aufeinander, was für jeden Klub ein Total von 38 Runden ergibt.

Schäfer betonte, wie schwierig und kompliziert es sei, einen Spielplan auszuarbeiten. Es wird sich zeigen, wie schnell sich das sogenannte «schottische Modell» durchsetzen wird. Schäfer rechnet «mit mehreren Jahren». «Ich freue auf das neue Format und dass die Diskussionen nun beendet sind». Schon bald geht es wieder los. Er hofft auf viele attraktive Spiele und ist überzeugt, dass eine 12-er-Liga die beste Lösung für den Schweizer Fussball ist.