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Adrian Hänggi, Leiter Entrepreneurs & Excecutives bei der BKB, spricht über «Nachfolgeplanung als Bestandteil der persönlichen Vermögensplanung».

«Faktor Zeit ist bei einer Nachfolgeregelung entscheidend»

Auch bei der jüngsten Ausgabe fanden sich wieder zahlreiche Interessierte im HDW ein, um wertvolle Informationen zu den aktuellen Themen Wirtschaftslage und Nachfolgeplanung zu erhalten. «Uns ist wichtig, dass die Unternehmen im aktuellen Wirtschafts- und Zinsumfeld optimal auf die Herausforderungen der Nachfolgeplanung vorbereitet sind», sagte Michael L. Baumberger bei der Einleitung des Informationsanlasses. Baumberger ist Leiter KMU bei der BKB.

Sandro Merino, BKB Chief Investment Officer, wagte danach einen Blick in die Kristallkugel. In seinem Referat «Zins- und Wirtschaftsausblick. Was ist passiert? Was ist zu erwarten?», zeigte er zum Beispiel, wie sich die BKB aktuell positioniert. Nach dem schwierigen vergangenen Jahr laufen derzeit Aktien in der Eurozone und in der Schweiz gut.

Darum werden Aktien von der BKB auch übergewichtet – genauso wie Edelmetalle und Alternative Anlagen. Eine Untergewichtung gibt es bei den Obligationen.

In Sachen Inflation ist der Peak überschritten. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone ist die Prognose deutlich rückläufig. Für die Schweiz liegt der Konsens für 2023 bei 2,5 Prozent. Fürs nächste Jahr sieht Merino sogar einen Rückgang auf 1,5 Prozent.

Eine Entspannung zeichnet sich auch bei den Leitzinssätzen ab. Laut dem Experten werden sich diese in der Schweiz bis in drei Jahren knapp unter 2 Prozent einpendeln. In den USA und in der Eurozone im selben Zeitraum rund einen Prozentpunkt höher.

Mehrheitlich Familiensache

Dann war die Reihe an Christoph Schmid, Business Developer bei der BKB. Er referierte zum Thema «Die Eignerstrategie als Grundlage für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung». 40 Prozent der Übergaben werden in der Schweiz familienintern abgewickelt. Rund 30 Prozent erfolgen durch externen Verkauf – die restlichen betroffenen Unternehmen müssen liquidiert werden.

Schmid führte aus, wie allfällige Zielkonflikte zwischen der Unternehmens- und der Eignerstrategie beseitigt werden können. Und er gab den Anwesenden mit auf den Weg, dass der Faktor Zeit für eine Unternehmensnachfolge häufig unterschätzt wird.

Als viertem Referenten gehörte die Bühne Adrian Hänggi, Leiter Entrepreneurs & Executives bei der BKB. Er sprach zum Thema «Nachfolgeplanung als Bestandteil der persönlichen Vermögensplanung»: Dazu brauche es eine ganzheitliche Betrachtung der privaten und beruflichen Situation – inklusive der Erstellung eines persönlichen Vermögensplans.

Je früher desto besser

Und auch Hänggi machte nochmals klar, dass das komplexe und emotionale Thema frühzeitig geplant werden soll: «Je früher sich Unternehmerinnen und Unternehmer Gedanken über die Nachfolge in der Firmenleitung machen, desto besser.»

Zum Ende konnten die Anwesenden den Experten die drängendsten Fragen stellen. Die Fragerunde wurde von Filippo Muscara moderiert, ehe die dritte HDW KMU Session beendet wurde.